60 Jahre Landesverband Kärnten

Am 19.10.2021 feierten wir das 60jährige Bestehen des LV8, heisst am 19.10.1961 wurde unser LV gegründet, wie auch vom Vereinsamt offiziell bestätigt.

Die Gründung wurde (wahrscheinlich) durch Felix Gaggl OE8FG, Emil Piskernik OE8PE, Alois Krischke OE8AK, Hans Krejci OE8KI und Eduard Bidovec OE8EBK, Richard Teyrowsky OE8RT, Herbert Setz OE8SH


Natürlich gab es schon viel früher Funkamateure in Kärnten:
Im Villacher Stadtmuseum ist zu erfahren, dass am 8. Oktober 1924, Hans Furlan (später DE1265/ OE028) eine Empfangserlaubnis für Kurzwellenradio bekam. 
Im selben Jahr erfolgte die Gründung des Kärntner Radioclub als erste Außenstelle des ÖVSV mit den Ortsgruppen Klagenfurt und Villach. Bis 1938 gab es in Kärnten drei Sendegenehmigungen OE8HF Hans Furlan, OE8MJ Josef Mayr und OE8RK Radioclub Villach, verantwortlich Anton Fogy. 

Funker in der Britischen Zone in Kärnten 1947: Sgt. Johnny Stage Gerlitze/ Klagenfurt,  
in Klagenfurt:Jeff Richards, Bob Wallis, John Crowest, JB Hammond, N. Temperton,
Al Roake, Gerry Pearman, GS Beamish, John Ashton, Chas Barlow, Frank Sweet (Inhaber der Clubstation), Anthony Londer 
OE8FK Franz Kardasch, Unterbergen
OE8FG, Felix Gaggl, Klagenfurt, der schon immer ein begeisterter Funker war und dafür sogar einmal ins Gefängnis ging

Im Januar 1946 bestätigte die österreichische Postverwaltung Otto Kermauner (EAPX, UOPX, UO6CX, D4BXW etc.), dass er seit 1932 lizensiert gewesen sei. Im Juni 1946 lädt man ihn ein, ein neuen Antrag zu stellen. Einen Monat später wird der Antrag abgelehnt. Das Beispiel zeigt, dass es nicht gelang, auf legale Weise zur (Wieder)erlangung einer Lizenz zu kommen. Daraufhin setzte eine illegale Tätigkeit der OEs ein.
Hans Furlan, OE-028,Villach
Josef Mayr, OE-042, St. Martin 1933 -38
Kärntner Radioklub (A. Fogy), OE-072, Villach
Felix Gaggl und Ing. Wilhelm Stoxreiter senden aus Klagenfurt monatlich einen Vortrag über die KW-Bewegung in der Sendergruppe Alpenland, der Station der britischen Besatzungsmacht.
Zwei Schwarzsender werden ausgehoben, daraufhin wird ein „UKW- Verband“gegründet. Das „Neue Österreich“ berichtet zur illegalen Tätigkeit: „Obwohl darauf Strafen bis zu 5.000S stehen..... ... hat die Funküberwachung ... bisher über hundert Österreichische Kennzeichen festgestellt.“
Mit einer einzigen Ausnahme: Franz Kardasch, ex D3HZF, seit 1962 OE-537, der Leiter der Gendarmerieschule Karawankenhof war legaler Funker

Im Vorgriff auf die Aufhebung des Sendeverbots hat Dr. Emmerich Rath, OE-499, den Entwurf einer „KW-Amateur-Sendeverordnung“ mit 30 Paragraphen in sechs Abschnitten ausgearbeitet. Kurz vor dem Durchbruch bei den Bemühungen, die Alliierten von der Bedeutung des Amateurfunks zu überzeugen, verfasste der ÖVSV eine Denkschrift unter dem Titel „Die Kurzwellenamateurbewegung und deren besondere Lage in Österreich“. Sie wurde im Juli 1952 zugestellt an den Bundespräsidenten, den Bundeskanzler, den Bundesminister für Verkehr und verstaatlichte Betriebe, den Generaldirektor für die Post- und Telegraphenverwaltung, an die Nationalratsklubs der vier politischen Parteien, an die Zeitungsredaktionen, an die IARU und an die Amateurvereinigungen der vier Besatzungsmächte ARRL, REF, RSGB und SKW.
„Es soll an dieser Stelle nicht verhehlt werden, daß der Mangel an offiziellen Sendegenehmigungen 
in unserer Heimat eine klare Scheidung zwischen echten Amateuren und solchen Personen, die mit Sendeanlagen Mißbrauch treiben unmöglich macht. ... Das ist mit ein wesentlicher Grund, warum die österreichischen Amateure sich mit solcher Zähigkeit um die offizielle Lizenz bemühen.“Erst 1953 geben die Alliierten allmählich den Widerstand auf. Am 23. April 1954 ergingen die ersten Sendegenehmigungen nach Wien. 

1953 - erste Nachkriegsgenehmigungen:
Nach vielen vergeblichen Bemühungen und nachdem der französische Hochkommissar als letzter der vier Besatzungsmächte zugestimmt hatte, wurde im September 1953 der österreichischen Verwaltung die Berechtigung zur Erteilung von Amateurfunk-Sendebewilligungen zugesprochen. 
Nach Ablauf der Einspruchsfrist der Alliierten wurde am 13. Februar 1954 mit BGBl 30/1954 die „Verordnung über die Errichtung und den Betrieb von Amateurfunkstellen“ vom 31. Dezember 1953 erlassen.
Am 23. April 1954 überreichte der Präsident der Wiener Post- und Telegraphendirektion die ersten Bewilligungsurkunden der Zweiten Republik. Es folgten am 24. April 1954 neun Vergaben in Klagenfurt. 
 
Seit mehr als 70 Jahren beschäftigte sich OE8PE, Emil Piskernik mit dem Hobby Amateurfunk. Die erste Sendegenehmigung erhielt Emil im August 1954 und seit dieser Zeit war er unter dem Rufzeichen OE8PE on air.
Von 1968 bis 1977 war Emil auch Landesleiter der Landesstelle Kärnten. Er war auch maßgeblich daran beteiligt, dass der damals noch recht zentralistisch geführte ÖVSV in die einzelnen Landesverbände gegliedert wurde. 
 
Die Hauptversammlung des ÖVSV fand im Sommer 1958 in Klagenfurt statt, bei der auch ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten wurde. Kärnten hat großen Aufwand betrieben, so auch mit einem eigenen Funk-Kleinbus.
Funkamateure gibt es in wachsender Zahl in ganz Österreich. Sie fordern ein adäquates Mitspracherecht. Emmerich Rath, OE3ER, versuchte in seinem letzten Amtsjahr als Präsident eine zeitgemäße Struktur für den Verband zu konzipieren. Die Umgestaltung der Landesstellen ohne Rechtspersönlichkeit in autonome Landesverbände wird jedenfalls abgelehnt.
Trotz der finanziellen Engpässe gibt es ab Juli 1960 wieder eine Zeitschrift. Der LV Kärnten übernimmt für ein Jahr die Kosten für ein abgespecktes, schlicht ausgestaltetes Mitteilungsblatt, die CQ OE.

Die Hauptversammlung in Wien am 19. März 1961 leitet einen Schnittpunkt in der ÖVSV- Geschichte ein: Die neun Landesstellen werden sich nun doch als unabhängige Vereine mit eigener Rechtspersönlichkeit neu konstituieren, wie es von Kärnten, Tirol und Vorarlberg angeregt worden war.
Im Herbst beginnen die Gründungsversammlungen der Landesverbände mit Kärnten und Steiermark.
Nach den Umbrüchen in und nach dem Krieg erfolgte am 19. Oktober 1961 die Gründung des Landesverbandes Kärnten. 
Noch ein paar Anmerkungen zu den ca. letzten 30 Jahren, welche Aktivitäten gab es im LV8? 
Die Fuchsjagd auf der Weinebene, mit der leider viel zu früh verstorbenen Ingrid, OE8YRK IOTA DX Pedition nach Grado, dreimal, mit einem Team aus OE8
etliche Male Sportschnuppern im Europapark, zur Begeisterung der Kinder und Jugendlichen Bei der Landesausstellung „Alles Jagd“ in Ferlach, unser Motto „Ötzi trifft die ISS“ mit 
Amateurfunk aus dem Heissluftballon.
Ballonstart mit Funk und Kamera am Magdalensberg „Reichweite“, Landung der Ballonlast im Nachbargarten eines Funkamateurs in der Steiermark.
Fieldday auf dem Plöschenberg, auf dem Goldeck, Kegeln der Ortsstelle Spittal 864
Fahrt zum Sendezentrum Moosbrunn, Radio Österreich international
nach Pordenone, zur HAMRadio
Diverse Sicherheitstage, Freizeitmesse, Kidsday
Amateurfunk mit einer Kindergruppe Burg Finstergrün in Ramingstein, mit Edi, OE8EBK Treffen am Magdalensberg
Contestbetrieb zu 25 Jahren OE8XJK, der Klagenfurter Clubstation im Mozarthof

Weiters möchte ich an das Minimagazin erinnern, das über Jahrzehnte als Information immer Mittwochs ausgesendet wurde, Dank an Helmut OE8LHK
OE8OGK, Hugo war Pionier bei ATV Übertragungen
Hilfskonvoi für Rumänien mit Amateurfunkbegleitung, Erwin, OE8EGK
Hilfestellung bei Erdbeben in Friaul, Erdbeben im Kanaltal
OE8HJK, Hermann baute dann das erste 2m Relais am Magdalensberg
OE8ABK, Alex baute erstes ATV Relais
OE8MI, Reinhard, erste Mikrowellenentwicklungen und Versuche
OE8NMK, Norbert, Packet Radio Pionier

Ich hoffe, ich habe jetzt viel Kopfkino produziert und ein bisschen Anregung für zukünftige Projekte, wenn auch auf anderem technischen Stand... 
73, OE8YMQ